achtung baustelle

Achtung Baustelle! ist ein Projekt, in dem der Stadtraum wahrgenommen, erforscht, und zur eigenen Person in Bezug gesetzt werden kann. Fugen, Lücken und Mängel werden ausfindig gemacht: ausgehend von der eigenen Wahrnehmung und den individuellen Bedürfnissen der Lernenden werden Wunschsituationen im öffentlichen Raum erfunden und sichtbar gemacht.
 
In Kleingruppen sollen Stadtutopien erdacht und künstlerisch – mit bildnerischen, theatralen, musikalischen Mitteln – umgesetzt werden. Wenn sich den Lernenden während ihrer Grenzgänge bei der künstlerischen Arbeit im öffentlichen Raum immer wieder die Frage stellt: „Darf man das?“, wird automatisch das Thema Beteiligung verhandelt und damit werden auch Möglichkeiten der Partizipation eröffnet.
 
soziales lernen
 
Mein Leben: under construction! Sowohl im persönlichen als auch im öffentlichen Umfeld gibt es Mängel und Hindernisse auf dem Weg zu Erfüllung diverser Lebensmotive: Fühle ich mich sozial akzeptiert, unabhängig, zugehörig, gerecht behandelt? Habe ich Einfluss, kann ich etwas leisten und meinen Status ausbauen? Herrscht um mich herum Ordnung und Klarheit? Bin ich frei in meinem Denken und Glauben, habe ich genug zu essen, fühle ich mich emotional geborgen? Finde ich Freund_innen und Anerkennung, kann ich ein erotisches Leben führen, darf ich schön sein? Habe ich ein Familienleben? Kann ich mich an jemandem messen? Habe ich ausreichend Bewegungsfreiheit, kann ich mir Geld ansparen, materielle Dinge anhäufen und bekomme ich dann auch meine Ruhe? Habe ich Spaß? Die Lernenden setzen sich mit unterschiedlichen Mängeln im öffentlichen und privaten Umfeld auseinander und entwerfen Lösungsvorschläge.

01_Vorrang, Nachrang, Stopp!
02_Wer repräsentiert mich?
03_Under Construction
04_Lieblingsorte
05_Zufriedenheiten
06_Warum bin ich hier und nicht woanders?

sprache
 
Achtung Baustelle! bietet den Lernenden vielfältige Möglichkeiten, sich mit unterschiedlichen Textsorten wie Leser_innenbriefen, Planungskonzepten, Manifesten, Gedichten, Ver- und Geboten auseinanderzusetzen und sie kreativ für ihre Zwecke zu adaptieren. An vielen UNorten sind wir schon so oft vorbeigegangen, dass sie uns nicht einmal mehr richtig auffallen. Jetzt ist die Gelegenheit da, aktiv zu werden. Dazu wird ein Konzept zur Umgestaltung des bevorzugten UNortes geschrieben. Da der öffentliche Raum jeder/m gehört, sollte er auch jeder/m zugänglich sein und nicht nur jenen, die die „richtige“ Sprache sprechen. Deshalb spielt Mehrsprachigkeit hier eine große Rolle!

01_Titel formulieren
02_Brief an die Stadt
03_Manifest
04_Planungskonzept
05_Lautmalerei und rhythmisches Sprechen
06_Onomatopoetischer Sprachenvergleich
 
ikt
 
Barrierefreiheit heißt: ALLE Personen sollen technische Geräte im öffentlichen Raum nutzen können. Aber wie verständlich sind Fahrscheinautomaten oder Waagen im Supermarkt wirklich? Die Lernenden spüren Mängel auf, entwerfen mehrsprachige Bedienungsanleitungen am Computer und gestalten Verbesserungsvorschläge in Form von Bildgeschichten.

01_Handlungsbausteine
02_Bildgeschichte
03_Schilder
04_Konkrete Poesie
05_Gebrauchsanweisungen
 
mathematik
 
Die Stadt neu planen, ganz nach meinem Geschmack und Bedürfnis? Okay. Aber dazu wird der richtige Umgang mit Maßstäben gebraucht. Die Lernenden beschäftigen sich mit Größenangaben und Umrechnungsarten. Außerdem berechnen sie Flächen von Gebäuden und erlernen Bruchrechnungen auf musikalische Art und Weise.

01_Hundert Meter Umkreis
02_Blow-Up
03_Körper und Raum
04_Töne teilen
05_Brüche mit mehreren Sinnen
06_Brüche addieren und subtrahieren

gestalten
 
Hier dreht sich alles darum, im öffentlichen Raum sichtbar zu werden und an der Gesellschaft zu partizipieren.
Die Lernenden erhalten die Möglichkeit an den Orten ihrer Wahl zu musizieren, Gedichte vorzutragen, Plätze umzugestalten, ihre Lieblingsorte zu fotografieren und Postkarten zu fertigen. Es geht um die Aneignung öffentlichen Raumes mithilfe kreativer Mittel, um die Frage, wer bin ich in dieser Gesellschaft und welche Rechte habe ich in der Stadt, in der ich lebe.

01_Guerilla Kunst
02_Straßenschilder
03_Straßenmusik
04_Stadtutopien
05_Unsere Lieblingsorte
06_Postkarte
07_Zufriedenheitswesen

Die Methodenbox ist ein Produkt von LERNKUNST, in dessen Rahmen sich sich Künstler:innen und Pädagog:innen mit Fragen zur Verschränkung von Kunst- und Bildungsprozessen beschäftigten.